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Sonntag, 18. April 2010

Weihnachtsparty und Karaoke

21.12.2009

Der längste und teuerste Samstag...aber Spaß hats gemacht.
Am Samstag war ich auf der Weihnachtsfeier vom Mangaclub. Der Raum, der ja eigentlich ziemlich winzig ist wurde komplett ausgeräumt und auf dem Boden standen mehrere niedrige Tische um die wir uns herumgesetzt haben. So haben doch viele Leute reingepasst. Und es kamen auch viele ehemalige Mittglieder, die schon mit der Uni fertig sind, die wurden natürlich besonders ehrerbietend behandelt. Fand ich aber toll, dass man trotzdem weiter mit der Uni und seinem Club verbunden bleibt.

Es gab viel Essen, Okonomiyaki (eine Art Gemüsepfannkuchen), Salat, Suppe (fast wie zu Hause mit Gemüse, Kartoffeln und Würtchen), leckeres Hühnerfleisch, Frikadellen, Nudeln und Süßigkeiten (ich hab von der Kinderschokolade gespendet die David mir geschickt hatte).
Außer mir war noch eine Austauschstudentin da aus Estonia (Estland), mit der hab ich mich auch bisschen unterhalten (auf Japanisch!). Überhaupt war mein Japanisch ziemlich gut an dem Abend, konnte gut mithalten. Zu trinken gabs Dosencoctails, so waren alle etwas lockerer als sonst und ich konnte mit viel mehr Leuten reden. Nachm Essen wurde Bingo-gewichtelt. Jeder hatte ein Geschenk mitgebracht und in ne große Kiste getan und dann wurde Bingo drum gespielt wer sich als erstes was aussuchen darf, so lange bis alle weg waren. Ziemlich lustigg was die Leute so bekommen haben, ne Häschen-Schlafmaske, ein Pferdekopf zum Aufsetzen, ne Katzen-Gießkanne, Plüschtiere und Mangafiguren. Das Lustigste war die erste, die hatte einen ganzen Schukarton voller Minihamster-Figuren, wir haben sehr gelacht, das waren mindestens 50 Stück. Ich hab einen Schlüsselanhänger mit nem Mangakartenspiel verschenkt und nochh ein Glas voller selbstgemachter Plätzchen dazugetan. Diejenige die es bekommen hat, hat sich sehr gefreut, Selbstgebackenes ist hier glaub ich nicht so häufig.

Ich war eine der letzten die Bingo hatte, dafür hatte ich (für meinen Geschmack) das tollste Geschenk. Eine Mangafigur, einen Kalender von nächstem Jahr und einen Zeichenblock. Alles von Dragonball. Das alles hat den preislichen Rahmen glaub ich um einiges gesprengt. Und dann kam einer der ehemaligen Studenten zu mir und sagte dass das sein Geschenk sei und zeigte mir dass er was in den Block gezeichnet hatte. Das war voll die Rießenehre für mich, alle andern haben auch "boaaaah, toll, wahnsinn" gerufen und waren total begeistert. Was besseres hätt ich nicht haben können. Auch wenn ich hoffe, dass er nicht allzuenttäuscht war, dass nur die Austauschstudentin sein Geschenk gezogen hat und nicht ein vielversprechender Mangazeichner aus dem Club, es stand auch seine E-mail Adresse drin und seine Zeichnung war echt gut, der is bestimmt schon Mangazeichner...
Danach gabs dann typisch japanischen Weihnachtskuchen. Winzig klein, aber wirklich sehr lecker. Ich hatte Käsekuchen, mjam.
So um 10 rum hab ich mich dann verabschiedet und bin weiter zur nächsten Veranstaltung...

In Nippori (540Yen mit der Bahn weit weg) hab ich mich dann mit Stella und Maike, die noch zwei Work&Travel-Bekaannte dabeihatte, getroffen und wir sind zum Karaoke. 3000 Yen pro Person für 6 Stunden!! Karaoke. Sprich bis um 5 Uhr morgens.
Japanisches Karaoke geht so, dass man mit den Leuten, mit denen man da ist zusammen einen Raum bekommt (dieser war besonders winzig, wir haben grad so reingepasst) mit einer Karaokeanlage und Sofa und da ist man dann für sich und kann nach Herzenslust singen. Dazu gabs Nomihoudai (all-you-can-drink) so musste man nicht verdursten. Es war wirklich witzig, auch wenn man am Ende natürlich total heisser ist und nicht mehr reden kann. Aber sie hatten alle möglichen tollen Lieder, auch von Blind Guardian, Nightwish und Rhapsody (das kannsten die andern zwar nicht, aber ich hatte Spaß). Außerdem hab ich Animelieder auf deutsch gesungen und den japanischen Text einfach übertönt, hihi, zum Glück kann ich die noch alle auswendig.

Danach saßen wir dann noch bis zum Sonnenaufgang bei Mac Donalds, da man ja bis morgens bleiben muss wenn man erstmal unterwegs ist wegen der Züge. Also war ich dann um 8 Uhr zu Hause. Aber es war superspaßig, ich kann verstehen, dass die Japaner Karaoke so mögen und ich werds auf jeden Fall wiederholen.

Jetzt ist die letzte Woche vor den Neujahrsferien und ich bin ganz froh wenn ein neuer Monat ist, denn das Ende des Geldes ist schon in Sicht *g*

Kuriosität des Tages: Dass Japaner, egal wie alt, sich selbstverständlicherweise in das Rollen- und Alterssystem einfügen. Im Mangaclub zum Beispiel kennt jeder seinen Platz und seine Aufgaben. Die Jüngeren haben Respekt vor den Älteren und die Älteren helfen den Jüngeren. Die Frauen schenken einem Getränke ein und die Männer bringen den Müll raus. Ich bin mir nicht ganz sicher, einerseits ist das natürlich wieder ein Fall von man hat keine Wahll und ist wenig individuell und frei, aber die meisten fühlen sich in ihrer Rolle wohl und man weiß was man zu tun hat, irgendwie ist es mir hier nicht unangenehm, weil es was ganz Normales ist und sich keiner beschwert wie es bei uns der Fall wäre. Sitten und Gebräuche können auch angenehm sein.

Grüße des Tages: An den Diehl, denn der hatte noch keine ;)