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Montag, 30. September 2013

Here I am, once again

Und so trug es sich zu, dass ich plötzlich wieder in Japan bin, trotz Arbeit, trotz allem. Meine erste Geschäftsreise, na schau mal einer an!
Losgeflogen bin ich am 26. angekommen am 28. und zwar genau um Mitternacht. Der letzte Bus nach Shibuya fuhr ab in dem Moment als ich mit meinem Koffer aus der Tür kam. Dorian hat mich abgeholt und so fuhren wir nach Shinagawa, der letzte Ort in Tokyo an den man nach halb 1 noch transportiert wird. 
Ehrlich gesagt war es eine ziemlich lustige erste Nacht. Dorian hatte aus dem Conbini was zu trinken mitgebracht und wir sind 3 Stunden gelaufen bis wir in Hanzomon ankamen. Da war dann sogar noch Zeit zum Schlafen drin.
Leider bin ich auf unser Zimmer allergisch. In der ersten Nacht war es nur der Staub, in der zweiten Nacht ist mein rechtes Auge so angeschwollen, dass ich wie Quasimodo aussah. lol deshalb versuche ich so wenig wie möglich drin zu sein.
Tag 1 haben wir in Akihabara verbracht. Ich war wirklich noch etwas durch den Wind, Jetlag ist keine schöne Sache. Wir haben ziemlich schlechte Râmen gegessen, nach denen sich mir beinahe der Magen umgedreht hat, was aber auch daran gelegen haben kann, dass es quasi 6 Uhr morgens war und wer verträgt da schon eine Schüssel Râmen ohne dass ihm schlecht wir.
Es ging dann aber irgendwann besser und wir sind nach Shibuya und haben, wie jedes Jahr, den Mandarake ausgeräumt. Eine rießige Tüte Mangafiguren mit und rumschleppend sind wir dann noch ins "Rock noc Cocoro", die coolste Bar die ich bisher in Shibuya kenne. (An dieser Stelle Grüße an David)
Gegen Mitternacht ging es dann zurück und im Appartment angekommen fielen wir mehr oder weniger sofort in einen komatösen Tiefschlaf, der bis 2 Uhr dauerte, als wir uns dann doch noch Zähne putzen konnten.
Gestern waren wir dann alle drei erkältet (Martin ist auch noch hier). Mit dickem Auge und triefenden Nasen haben wir uns dann aber doch rausgequält weil es mich im Zimmer auf Dauer umgehauen hätte. 
Also sind wir nach Harajuku, der schrecklichste Ort um einen ruhigen Sonntag zu verbringen. Nachdem ich den kompletten Daiso leergekauft hatte und genug Geschirr erworben habe um mindestens 4 neue Restaurants zu eröffnen, gingen Dorian und Martin ob ihrer Erkältungsbedingten Erschöpfung doch wieder nach Hause.
Japan hat uns zur Begrüßung einen ganz schönen Schlag ins Gesicht verpasst. Wir fühlen uns auch alle etwas entzaubert, wissen aber nicht genau woran es liegt. Vielleicht ist es auch nur Tokyo, aber hier kann es ganz schön nervig sein.
Ich bin noch etwas in Harajuku geblieben, nur um festzustellen, dass die halbe Takeshita-doori (DIE Einkaufsstraße dort) komplett umgebaut wurde. Viele der Geschäfte sind weg und es stehen dort hypermoderne Glaskastengebäude in denen sich flippig-bunte Süßigkeitengeschäfte befinden. Alles nur fürs Auge und nicht besonders sinnvoll. Gekauft wird trotzdem. Das kurioseste was ich gesehen habe ist das neue Kartoffelchips-Restaurant. Man sitzt an Tischen und isst Pappschalen mit einer Hand voll Chips gefüllt und dazu eine Sauce, ob Ketchup oder Schokolade oder sonstwas. Und der Laden war rappelvoll. Ein Geschäftskonzept das in Deutschland jeder denkende Mensch auslachen würde. Japan ey. Dann gab es noch ein Geschäft in dem Man nur verschlossene Schachteln zu Festpreisen kaufen konnte ohne zu wissen was drin ist. von 1000Yen bis 10 000Yen (also circa 10 bis 100€ auch wenn der Wechselkurs immens gut ist und es nochmal ein Drittel weniger kostet). Und die Betreiber verdienen sich dumm und dämlich. 
Mir wurde es dann allerdings zu bunt und ich bin auch zurückgefahren. 
Den Rest des Abends haben wir mir umgammeln verbracht. Zwischendurch waren wir noch kurz was essen. Ich hatte ein Knoblauch-Gyudon, das war das erste leckere Essen bisher.
Mal gespannt wies weitergeht. Heut kurieren wir uns noch etwas aus und dann verfliegt die Verwirrtheit hoffentlich etwas. Wenn man ein Jahr in einer Stadt gelebt hat und diese dann kaum wiederzuerkennen ist, ist das schon ein merkwürdiges Gefühl. Nervig irgendwie...