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Sonntag, 18. April 2010

Harajuku vs. Takaosan

8.11.2009

Dieses Wochenende habe ich Ausflüge gemacht, die unterschiedlicher nicht hätten sein können.

Am Freitag bin ich alleine losgezogen, auf direktem Weg nach Harajuku, ein Stadtteil den ich mir gern anschauen wollte, es ist ja jeder auf seine Art anders und dieser hier ist für verkleidete Schüler bekannt (aber nur am Wochenende).

Bin einfach zielos reingelaufen und mein erster Stop war Kiddyland. Ein rießiger Laden voller Merchandise und Spielzeug. Von unten nach oben (5 Stock und Keller): Lego, Disney, Snoopy, Hello Kitty/Ghibli, Hirakuma, Aufkleber, Anime, Filme. Da war ich dann schonmal glaub ich 2 Stunden drin hihi. Hab mir ein Aufkleberheft für meine Purikura gekauft. Dann hab ich weter die Straßen erkundet, bis ich gemerkt hab, dass der coole Teil der Stadt in den Seitensraßen stattfindet. Lauter verschiedene, kleine Läden und viele Leute. Ein Mann hat mich angesprochen, ob ich gern in Fernsehserien mitspielen würde, aber mein Japanisch war noch nicht gut genug um das anzunehmen *g*. Ein afrikanischer Verkäufer wollte mir erst Hip Hop Klamotten andrehen und als ich kein Interesse hatte wollte er halt dass wir Freunde werden *g* warum nicht.

Als ich alles durch hatte hab ich dann bei nem Friseur die Preise gelesen, als auch schon ne Fraau rauskam und mich gefragt hat, ob ich nen Haarschnitt bräuchte. Da ich grad abenteuerlustig war, und es das günstigste Angebot war das ich bisher gesehen hatte bin ich mitgegangen. Hab gemeint meine Haare seien kaputt, das soll sie abschneiden und sie fragte nur, ob sie mir noch nen Pony dazuschneiden soll. Hab nur gemeint wenn sie denkt dass das gut sei, von mir aus *g*. Und den ganzen Friseurbesuch hab ich auf Japanisch gemeistert, sogar den Smalltalk über Gott und die Welt hehe. Naja, jetz seh ich etwas anders aus. Besser zwar nicht, mit Pony, aber auch nicht schlechter, mal was Anders eben.

Zum Abschluss bin ich noch Spaghetti essen gegangen, dir wirklich lecker waren und wie zu Haus geschmeckt haben. Das war ein schöner Ausfug.

Gestern wollten Raiko und ich dann Wandern gehen, aber da wir etwas spät los sind und gemerkt haben, dass der Weg mit der bahn doch etwas weit ist und es dunkel wäre bis wir ankommen, sind wir auf halben Weg umgedreht und haben uns etwas Shinjuku angeschaut. Ich würde sagen der Stadtteil ist dem Vergnügen gewidmet. Spielhallen, teure Läden und Restaurants und das ein oder andere Etablisment. Hab aber jetzt nix so Besonderes gesehn.
Abends sind wir dann noch auf die "Late Helloween Party" am Wohnheim. Umsonst essen is immer gut Es gab Pizza (die muss ein Vermögen gekostet haben), Chips, Süßkram uns Getränke, da kann man sich nicht beschweren. Ging zwar wie immer nicht lang, aber wir waren satt.

Heute haben wir dann den Wanderausflug nachgeholt. Um 10 gings los mit der Bahn in Richtung Berg Takao 高尾山, den man im Herbst besuchen soll, da die Laubfärbung sehr sehenswert sein soll. So gegen 1 waren wir dann da und das Wetter hat auch mitgespielt. Der Wanderweg ist 3,8km lang und führt die meiste Zeit eine supersteile, gepflasterte Straße nach oben. Es war ziemlich viel los, Sonntag ist der Familienausflugstag hier. Aber die Luft war im Gegensatz zur Stadt supergut und im Wald den Berg hoch zu wandern war sehr schön. Am Wegrand standen immer wieder Statuen und Tafeln mit Schriftzeichen. Den kleinen Buddhas hatten sie rote Strickmützen aufgesetzt, dass sie nicht frieren, das war niedlich.

Anfangs hatte ich ganz schön zu kämpfen mit der Steigung, nachdem ich mich die ganze Krankhet über so gut wie gar nciht bewegt hab. Aber es war irgendwie machbar. Immer wieder kamen Stände an denen man süße Spieße kaufen konnte.

Und kurz vor de Ziel war eine rießige Tempelanlage mit ganz vielen Schreinen und Priestern und man konnte Glücksbringer kaufen und beten und sich gegen eine kleine Spende etwas von dem jeweiligen Gott des Schreins wünschen. Es gab auch eine Reihe mit 100 kleinen Buddhastatuen und man konnte sich ein Päckchen 1-YenStücke kaufen und dann konnte man jedem Buddha eins hinlegen und zu ihm beten. Viele haben sie auch gestreichelt. Es waren wirklich viele Menschen da die Glück gesucht haben, oder alles angeschaut haben, auch viele Touristen. Aber so was typisch japanisches wollte ich die ganze Zeit schon sehen, von der Großstadt braucht man ab und zu eine Erholung.

Ganz oben gab es dann eine Aussichtsplattform von der aus man die Bergkette und die Stadt überblicken konnte. Ein ganz anderer Ausblick über Wolkenkratzer und hohe Gebäude, das gibts bei uns nicht.

Dann sind wir wieder nach unten, denn am Sessellift musste man 40min anstehen. Da haben uns ganz schön die Beine weh getan nach dem steilen Abstieg.

Im Zug ham wir auch errstmal ne Runde geschlafen, denn anstrengend war schon, aber auch sehr schön natürlich!

Heut Abend war dann auf meinem Floor noch eine Takoyaki und Gyoza Party. Ich bin zwar ne Stunde zu spät gekommen, aber das war genau richtig um mitzuessen. Hab mir den Bauch vollgeschlagen und gelernt wie man Takoyaki macht (ich muss mir wohl einen Takoyakigrill zulegen *g*).

Katrins Gyoza mag ich allerdings lieber, die werd ich demnächst mal wieder selber machen.

Jetzt muss ich mir satt und müde noch irgendwie die Kanji für den morgigen Test eintrichtern und dann geh ich schlafen.

Kuriosität des Tages: Das japanische Umweltbewusstsein. Etwas womit ich bislang leider nicht klarkomme. Zum Einen stellen sie Schilder auf man soll der Umwelt zuliebe darauf achten immer das Licht auszumachen und vom komischen Müllsystem, das strenger nicht sein könnte hab ich ja auch schon erzählt. Und zum Andern betreiben sie Toiletten mit behizten Klobrillen, die Tag und Nacht laufen (okay im Winter is das angenehm, aber trotzdem eine Energieverschwendung sondersgleichen), dann lassen sie den Motor ihres Autos grundsätzlich immer laufen, wenn es nicht gerade ind er garage steht, auch wenn sie irgendwas ausliefern was so lange dauert, dass sie erstmal Keile vor die Räder legen. Außerdem ist die Erfindung der Heizung noch nicht bis in der fernen Osten vorgedrungen. Geheizt wird, wenn überhaupt, mit der Klimaanlage, die ungesunde, heiße Luft pustet bis man erstickt. Da ich mich erinnere was meine Miniheitzlüfter für Stromfresser waren, will ich gar nicht wissen, was es kostet eine ganze Uni, oder einen offenen Bahnhof so warm zu halten. Und das alles glaube ich nur, weil es ihnen bisher nicht einfach mal jemand gesagt hat...

Grüße des Tages: Dem Papa-Bernd, der mich als erstes wird besuchen kommen, worauf ich mich schon freue.