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Sonntag, 18. April 2010

Matsuri

02.11.2009

Momentan sind wie erwähnt diee ganze Zeit Herbstfeste. An der Uni, in den Stadtteilen, am Wohnheim. Ich denke es hat was mit Erntedank zu tun, zumindest das heute....aber der Reihe nach.

Freitag war ich mit Stella und Raiko an der Uni. Dort waren überall Stände aufgebaut die von verschiedenen Clubs und Gruppen betrieben wurden, die damit ihre Kasse aufbessern wollten.

Es war wie ein jahrmarkt, nur dass die Japaner ziemlich agressive Verkäufer sind. Von allen Seiten wird man anreschrien dass man was kaufen soll, auch wenn man schon alle Hände mit Essen voll hat. Ich hab so einiges probiert. Tayaki zum Beispiel sind fischförmige, gebackene Teilchen, die mit irgendwas gefüllt sind. In meinem war Süßkartoffel.

Dann hatte ich Takoyaki, das sind mit Oktopusärmchen gefüllte Bällchen mit Sauce. Nicht so ganz mein Fall. Dann noch der Klassiker, Yakisoba, gebratene Nudeln (yaki heisst gebraten, deshalb kommt das in vielen Essensnamen vor). Am Ende hatte ich noch ne Teigkugel mit Zimtgeschmack. War alles sehr günstig, deshalb konnte man ganz iel Verschiedenes essen. Die meiste Zeit konnte man dem A Capella Club zuhören und auf einer Bühne wurde Musik vorgespielt oder eine Komikercontest abgehalten, die Witze haben wir allerdings nicht verstanden. Am Ende der Stände war ein Müllstand, an dem ein Student einem gezeigt hat wo man welchen Müll reinwerfen soll, danach hat er sich allerhöflichst für den Müll bedankt *hihi*.

Dann wurden wir von den Frauen des Teezeremonieclubs angesprochen und haben glatt mitgemacht. Die hatten alle tolle Kimonos an und waren soooo superhöflich (das gehört zur Teezeremonie dazu).

Haben draußen um Garten auf Stühlen gewartet und uns unterhalten bis es losgehen sollte, da hat uns ein älterer Japaner angesprochen, dass er mal in Deutschland gearbeitet hätte und vor 30 Jahren an dieser Uni Abschluss gemacht hätt. Wir haben uns nnett unterhalten und er hat uns dann als es losging neben sich sitzen lassen Ich dachte dann gut ich mache ihm mal alles nach, denn ich war die zweite in der Reihe und wollte nichts falsch machen. Erst gab es Süßigkeiten, die ein wenig Marzipanartig waren, ich glaube sie waren aus Bohnenpaste und dann gab es grünen Tee. Vorne hat eine Japanerin die Teezeremonie veranstaltet und eine andere hat Erklärungen gegeben. Die Leiterin des Clubs, eine ältere Dame hat uns dauernd Fragen gestellt und die Schülerin die erklärt hat gebeten uns alles auf Englisch zu erklären, ein paar Worte deutsch konnte sie auch. Ein bisschen peinlich wars schon, denn normal ist so eine zeremonie leise und es wird eigentlich nicht geredet. Dann haben sie uns auch noch fotografiert. Zu dem Mann neben mir waren sie sooo besonders höflich und haben sich sooo tief verbeugt, dass ich langsam gemerkt hab, dass der ein hohes Tier sein muss. Vielleicht war es doch nicht so angebracht ihm alles nachzumachen, ich glaub ich hab viel zu früh gegessen und getrunken...hachja immer diese peinlichen Ausländer...aber das konnte ich ja nicht ahnen *g*. Hinterher hat er Raiko seine Karte überreicht und uns eingeladen ihn in seiner Grundschule zu besuchen in der er Direktor ist. Wow, wir haben Kontakte geknüpft. Japan funktioniert schon ziemlich anders als es bei uns der Fall ist...
Aber die Teezeremonie war toll, wenn auch etwas anderes als die ganz ursprüngliche Tradition, trotzdem sehr schön.

Wir waren dann noch in einer Jazz Bar, die wie ein Saloon aufgebaut war und eine Band hat gespielt und an kleinen Holztischen wurde man bedient, das habenn sie richtig cool gemacht.

In den Gebäuden haben sich dann noch allerhand Clubs präsentiert und Austellungen gehabt, oder irgendwas wo man mitmachen konnte Auch viel für Kinder wie immer in Japan, auch an der Uni. Es war ein bisschen wie die Projektwoche damals bei uns an der Schule, nur dass alle viel engagierter sind. Es hat Spaß gemacht.

Am Abend ist dann noch Katha mit ihrem Freund zu uns gestoßen und wir sind was trinken gegangen. Nomihoudai! Das heisst man bezahlt für zwei Stunden und kann so viel zu trinken bestellen wie man in der Zeit schafft. Dazu gbs noch was zu essen. Am Tisch hat man ne Klingel zum Bestellen, denn jeder Tisch ist für sich abgetrennt, man hat die Schuhe aus und sitzt mit seiner Gruppe in ner Nische. War wirklich lustig, auch wenn wir am Ende ziemlich sehr satt waren *g*

Danach waren wir noch in der Spielhalle und haben Handyanhänger für bestimmt 20 Euro Automateneinsatz gefischt. Am Ende noh Purikura. Das war endlich mal n schöner Abend mit weggehen und Spaß haben.

Am Tag drauf sind wir nochmal zur Uni, aber es war nichts Neues dabei und wir waren spät und es war kalt, da haben wir nur A Capella gehört (hier eine weitere Kostprobe: -Anklicken-), Frittierten Hot Dog am Spieß und Gyoza (ne Art Maultaschen) gegessen und sind bald wieder gegangen.

Heute war dann ziemlich schlechtes Wetter, kalt und Regen. Dabei war ein Fest direkt am Wohnheim. Ziemlich klein und die Standbetreiber taten mir ziemlich leid im Regen. Aber als es dunkel war haben Raiko und ich Musik gehört und sind doch nochmal runter, da hat dann die Tanzgruppe von dem Fest neulich vorgetanzt, das war schön unter den Lapions.
Hier kann man sich den ganzen Tanz nochmal anschauen: -Anklicken-

Und dann musste ich sogar mitmachen, eine hat mir ne Klapper in die Hand gedrückt und gesagt ich soll mitlaufen. Ohjeh, erst wollt ich ganed, aber man ist ja höflich und es war witzig. Die älteren Leute haben mir lobend zugenickt. Dann haben wir noch Yakisoba und Frankfurter am Spieß und Zuckerwatte gegessen. Das war nochmal ganz schön am Abend.

Wer noch mehr Bilder sehen möchte, kann gelegentlich hier vorbeischauen:
Da läd Raiko seine Fotos hoch und seine Kamera macht sehr schöne Bilder.

Und: Schreibt mir ^_^

Kuriostität des Tages: Die verkaufswütigen Studenten. Teilweise hatten sie Pikachu-Kostüme an oder waren als Bärchen verkleidet. Dazu haben sie bunte Schilder hochgehalten und einem direkt angesprocheen, ob man nicht dasunddas essen will, manchmal hatten sie es sogar direkt dabei um es einem vor Augen zu halten. Ich kam mir vor wie in einem Manga...oder in einem Computerspiel, wo man den Gegnern ausweichen muss *g*

Grüße des Tages: An die liebe Leo, die am Freitag Geburtstag hatte. Alles Gute nochmal!