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Sonntag, 18. April 2010

Geography of Downtown Tokyo

15.11.2009

Dieses Wochenende, einschließlich Freitag, habe ich an einem Kurs teilgenommen, in dem wir uns Tokyo und seine Geografie anschauen und etwas dazu lernen sollten. Ich habe extra bis zum letzten Tag gewartet um darüber zu schreiben, da er nicht ganz so toll angefangen hatte...

Freitag sollte um 9 Uhr morgens die Orientierungsveranstaltung sein. Das war schonmal unerträglich früh im Vergleich zu unserem sonstigen Stundenplan. Als kurs nach 9 endlich lauter Leute kamen, die es nicht schafften den rechtzeitigen der unzählichen Züge zu nehmen und der Sensei schon merklich genervt war (Er spricht kaum Englisch und war von unserer großen, hyperaktiven Gruppe von Anfang an etwas überfordrt). In der Orientierung erfuren wir wo wir hinfahren würden, was es kostet und er sammelte unsere Zettel für die Anwesenheit ein. Das dauerte eine halbe Stunde und die erste Abfahrt war um 1. Das hieß für uns also...dreieinhalb Stunden übermüdet an der Uni rumsitzen und warten. Das senkte die Laune.
Als es dann losging hat es geregnet und wir wuden das erste von circa 70 Malen durchgezählt.
Geregnet hat es auch und wir sind im Schneckentempo zum Bahnhof getappst. Von da aus ging es nach Shinjuku. Und auf direktem Wege zum Rathaus, das ich schon immer mal sehen wollte.

Aber mit einer 35-Personen-Gruppe war es ziemlich anstrengend erstmal hinzukommen. Zumal der Sensei ziemlich flotten Schrittes vorausging und die quatschenden Nachzügler keine Ambitionen hatten sich anzuschießen.
Dort angekommen sollten wir uns tausende Karten und Flyer mitnehmen. Danach hatten wir "furii taimu", Zeit zur freien Verfügung, in der wir auf die Aussichtsplattform fahren und uns das Gebäude anschauen sollten. 40 Min.

Die Aussicht war wirklich ganz schön und im Souveniershop hab ich natürlich auch was gekauft und einen Andenkensstempel hab ich mir geholt. Aber es war durch den Regen nicht sehr weite Sicht und als wir uns dann wieder gesammelt haben war die Exkursion auch schon vorbei. Ziemlich teuere Fahrt für 40 Minuten ohne Erklärung in nem Gebäude.
Sind dann noch zu dritt etwas in Shinjuku rumgelaufen, aber durch den Regen und dadurch, dass es da irgendwwie nix zu sehen gibt, war das auch nicht so spannend. Nachdem wir uns im Starbucks aufgewärmt hatten sind wir dann auch wieder heim.

Samstag war Treffpunkt um 9 am Bahnhof und wir fuhren mit schon etwas geschrumpfterer Gruppe los gen Kaiserpalast.

Es regnete aber wieder und dort angekommen hatten wir wieder Freizeiten von immer mal wieder 20 Minuten, ohne dass es eigentlich was zu sehen gab. Sind dann noch durch die Parkanlage, wo ich in nem Laden nen weiteren Stempel ergattern konnte. Daraufhin sind wir weiter nach Asakusa, zum Sensôji, einem großen, bekannten Tempel.

Dort angekommen wurde die Gruppe dann wieder aufgelost und die Exkursion circa um halb 2 wieder bbeendet (angedacht war, dass sie bis um 5 geht). Insgesamt sind wir wohl mehr Zug gefahren (was ziemlich teuer war), als dass wir uns irgendwas angeschaut haben. Erklärungen gab es wieder keine. Der Tempel wurde auch gerade renoviert, man konnte also die Fassade gar nicht sehen. Wir haben uns dann jeder für 100 Yen eine Weissagen geholt. Man musste ein Holzstäbchen aus einer Büchse schütteln, auf dem dann eine Nummer stand, die zu einer kleinen Schublade gehörte, aus der man einen Zettel mit dem persönlichen Glück holen konnte. Raiko hatte großes Glück und alles würde ihm gelingen. Stella hatte mittelmäßiges Glück, bei dem manches besser, manches schlechter war. Ich hatte so mit das größte Unglück, das man so ziehen konnte. Alles was passiert geht schief und ich soll am Besten gar nichts anfangen, sonst geh ich wohl noch drauf. Natoll.

Um das Unglück abzuwenden habe ich den zettel dann gefaltet und an ein dafür vorgesehenes Gestell genknotet Ich hoffe es wirkt.

Heute morgen dann bin ich alleine los, denn Raiko und Stella hatten aufgegeben und werden stattdessen einen Report schreiben. Aber heute war schönes Wetter und die Gruppe war um noch ein paar nervige Menschen geschrumpft. Hab mich dann an die anderen Deutschen gehängt und mit Barbara unterhalten, denn die heutige Zugfahrt war die längste und teuerste von allen. Erst ging es zum Tokyoter Hauptbahnhof und von dort aus nach Odaiba ans Meer.

Die ganze Aussicht war von dem Tokyo das ich bis dahin kannte komplett verschieden. Eine Skyline wie man sie aus New York kennt und dazu das Meer und das herrliche wetter, das ungefähr mit einem windigen 20°C Septembertag verglichen werden kann (ja, heute ist der 15. November!). Es war herrlich. Ich habe zum ersten Mal seit ich hier bin den Fuji sehen können, weil es so klar war! Nur fotografieren konnte ich ihn wegen dem Licht nicht. Die Freizeit war auch besser aufgeteilt. Und wir hatten Glück, denn das Sea Life Tokyo hatte heute freien Eintritt und wir konnten uns eineinhalb Stunden alle möglichen Fische angucken.

Riiiießige Thunfische gab es und ich habe Rochen gestreichelt, die fanden das glaub ich sogar toll, denn sie sind immer extra dahin wo sie gestreichelt wurden und haben gewunken. Als ein Aufseher zu mir meinte, dass heute nur Kinder streicheln ürfen, weil Kindertag sei, hab ich gemeint ich wär noch ein Kind und würd noch zur Schule gehen, dann durft ich weitermachen *gg*
Als Souvenier hab ich mir einen Tokyo Sea Life Stoffbeutel für meine Lunchbox gekauft und danach haben wir noch ein Eis gegessen.

Danach haben wir uns wieder gesammelt (auch wenn einige zum Ärger des Sensei und auch meinem) mal wieder viel zu spät waren, kein Wunder, dass die Studenten hier noch wie Kinder behandelt werden, wenn sie sich so benehmen.
Dann sind wir weitergefahren zum Telekom-Gebäude hihi. Dort oben im 20. Stock gab es ein Museum über den Hafen, das auch ausnahmsweise heute umsonst war "we are so lucky" sagte der Sensei. Das Museum war zwar nicht so spannend, aber die Aussicht war toll. Und man konnte den Tokyo Tower sehen, endlich!

Und alle Hochhäuser außenrum ergaben ein ziemlich beeindruckendes Landschaftsbild. Ich hab unzählige Fotos gemacht.
Als wir damit fertig waren gingen wir noch weiter Richtung Meer, zu einer Art Aussichtsanlage, hab den Namen vergessen leider. Auf dem Weg dahin sind wir an kostümierten Cosplayern vorbeigekommen, die gerade Fotoshootings hatten wo wir verbotenerweise auch gleich mal alles fotografiert haben, die Aufseher die uns wegschickten ignorierend.

Am Ziel standen wir dann vor einer Nachbildung der Freiheitsstatue, haben noch ein paar Bilder gemacht und dann wurde die Exkursion wieder beendet. Diesmal haben wir ziemlich viele tolle Dinge gesehen und alleine dafür haben sich die Strapazen und Kosten glücklicherweise gelohnt.
Sind dann auch gleich zurück, denn die Strecke war ziemlich weit und als ich daheim ankam war es auch schon dunkel.

Kuriosität des Tages: Japans Lautstärke. Tokyo ist eindeutig die lauteste Stadt in der ich jemals war. Und die Japaner scheinen das gar nciht zu merken. Doch von allen Seiten wird man beschallt. In den Läden wird im Sekundentakt "Irasshaimaseeee" gerufen, was die Kunden wilkommenheißen soll. An jeder Ecke gibt es Spielhallen un Pachinko-Slots in denen es unglaublich laut und grell ist, was bis auf die Straße dröhnt. Dann gibt es unzähliche Autos mit aufmontierten Megafonen durch die sie irgendetwas durchsagen und damit im Schneckentempo durch die Straßen fahren. Aber das Allerschlimmste sind eindeutig die Bahnhöfe. An jedem Bahnsteig tönt die eigene Bahnhofserkennungsmelodie, die aus einem Computerspiel der 90er stammen könnte. Dazu gibt es vor jeder Durchsage eine Signalmelodie und die Durchsagen sind meistens laut und von mehreren Gleisen gleichzeitig zu hören. Und wenn man Pech hat, dann ist irgendwas kaputt und die gleiche Durchsage kommt kurz zeitversetzt doppelt und man bekommt das Gefühl total verrückt zu werden. Aber die Japaner bleiben davon völlig unberührt...

Grüße des Tages: An Maike, die gerade in Tokyo angekommen ist und mit der wir hoffentlich ganz bald was unternehmen werden!