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Sonntag, 18. April 2010

Besuch aus der Heimat

11.01.2010

Da bin ich wieder, hatte die letzten tage keine Zeit zu schreiben, denn der Papa war, bzw ist noch da und wir haben viel erlebt :)

Mittwoch bin ich zum ersten Mal zum Flughafen narita gefahren, um ihn abzuholen. Die Fahrt stellte sich allerdings als vierstündige Odysee heraus, mit Bummelbahnen und ewig langen Wartezeiten. Der Arme musste 2 Stunden auf mich warten...als wir dann endlich am Hostel waren war es schon längst dunkler Abend. Haben dann aber noch lecker gegessen, richtig Japanisch zur Einstimmung, ein ganzer Fisch mit Stäbchen.

Donnerstag haben wir uns nach Der Uni in Shinjuku getroffen und sind aufs Rathaus hochgefahren. Und mehr Glück hätten wir nicht haben können, denn wir sahen den Fuji gleich am ersten Tag und das auchnoch bei einem wunderschönen Sonnenuntergang am Ende der Statdt. Danach war es schon wieder dunkel und wir haben uns noch kurz den Park und einen kleinen Schrein angeschaut, bevor wir dann ins Lichtermeer abgetaucht sind um zu Abend zu essen.

Freitag ging es auf nach Asakusa. Diesmal hab ich mir Tempel und Schreine auch etwas genauer angeschaut als beim letzten Mal. Danach sind wir nach Ueno, was ja nicht weit weg ist und sind dort in den Park und den daringelegenen Zoo gegangen. Japanische Tiere, Peruanische Panflötenspieler und Chinesische Zirkusartisten haben wir gesehn. Dann sind wir noch eine Straße mit Markt entlanggegangen, in der es allerlei seltsame Dinge, vor allem aber Fisch und Ähnliches gab. Haben dann einen Döner gegessen, der allerdings sehr japanisch geschmeckt hat, auch wenn die Türken sehr nett waren. Dann gabs zum Abendessen noch Ramen, bevor es wieder heim ging.

Samstag war dann ein längerer Ausflug, wir sind "früh" (für meine Verhältnisse) los und nach Kamakura gefahren, da ist Raiko dann auch mit, denn das sollte man schon mal gesehen haben, wenn man hier wohnt. Der große Schrein war ziemlich überfüllt und auch nicht so spektakulär. Die Tempelanlage, die wir nach etwas Fußweg gefunden haben allerdings umso mehr. Es waren mehrere Tempel am Stück und es war plötzlich ganz ruhig. Als wir dort fertig waren, haben wir die Beine in die Hand genommen und sind zum großen Buddha marschiert, der ein gutes Stück weg lag.

War aber den Weg wirklich wert. Von dort aus konnten wir dann auch direkt ans Meer, in dem im Januar sogar Leute gesurft sind. Wunderschöner Strand ist allerdings was anderes.

Werd im Sommer nochmal hingehen, dass soll sich mehr lohnen. Raiko hat mir noch einen Buddha-Hello-Kitty-Anhänger gekauft, als Erinnerung (danke!!!) und dann sind wir zum Essen nach Yokohama gefahren. Dort haben wir aber leider nicht mehr als das bunt-leuchtende Einkaufsviertel gesehen, dass wie Klein-Tokyo war und Yokohama-typische Speisenn gabs auch nicht. Also wieder Ramen, das schmeckt immer und die Männer waren mit ihrer scharfen Version sehr zufrieden.

Sonntag ging es dann zum Fuji. Allerdings hat die Anreise eeeewig gedauert, da wir erstmal in die falsche Richtung gefahren sind um uns zu treffen und dann wieder die ganze Strecke zurückmussten und dann nochmal ganz viel weiter. Aber wir hatten großes Glück, denn es war ein sehr klarer Tag und man konnte den heiligen Berg schon die ganze Zugfahrt über sehen.

Als diese endlich zu Ende war und wir nicht wie geplant im Fuji-Nationalpark, sondern nur in einem Ort namens Fujiyoshida waren, wollten wir an einen Aussichtspunkt um ein paar schöne Bilder machen zu können. Diese zu finden dauerte allerdings nochmal sehr lange und es war zum ersten Mal auch etwas kälter als bisher. Der Weg führte durch ein ungemtliches industriegebietartiges, verlassenes Dorf, an Autohäusern vorbei und wir hatten schon kaum Hoffnung jemals irgendwo anzukommen. Doch kurz vorm Umkehren kamen wir dann doch am See Kawaguchi an, der neben einem Berg mit Seilbahn lag, die wir hochfuhren, und dann konnten wir den Fuji in aller Schönheit bewundern.

Da hat es sich dann richtig gelohnt, denn das Glück hat man soweit ich weiß nur selten. Richtig toll war das. Haben auch genau die letztte Seilbahn nach unten zurück erwischt und schon ging die Sonne unter (um halb 5) und es wurde richtig kalt.

Außerdem stellten wir mit Unmut fest, dass alle Restaurants bereits geschlossen hatten. Also fuhren wir die laaaange Strecke zurück, bis nach Kukubunji und sind dann dort in ein kleines, gemütliches Okonomiyaki-Restaurant eingekehrt. (Okonomiyaki sind eine Art Pfannkuchen mit Gemüse und wahlweise Fleisch-, Fisch- oder anderer Füllung, diese braten vor einem auf dem Tisch auf einer Heitzplatte, von der man sie dann stückweise auf den Teller packt und isst) Das war richtig lecker und sehr japanisch, leider nru etwas wenig. Aber einen so guten Fuji-Blick hat man wirklich nicht alle Tage.

Heute war ein Feiertag, der Volljährigkeitstag für 20-jährige Jugendliche, deshalb war keine Uni. Wir sind in den Yoyogi-Park zum Meiji-Schrein gegangen und wie bestellt war das erste was uns entgegenkam eine Hochzeitszeremonie ganz shintoistisch, das war wirklich schön anzusehen. Danach hatten wir dann noch das Glück eine weitere shintoistische Prozession zu sehen, deren bedeutung ich allerdings nicht wusste.

Und nebenbei standen überall Mädchen in ihren bunten Kimonos, die sie zur Volljährigkeit trugen. Besser kann man es als Japantourist gar nicht treffen und typischere Fotos kriegt man auch sonst nirgens, Glück gehabt!

Nachdem alles fotografierbare abgelichtet war, sind wir dann noch in Harajuku in ein Ukyo-e (Holzdrucke) Museum gegangen. Der Eintritt war zwar etwas teuer, denn es gab nicht wirklich viele Bilder, aber die die wir sehen konnten waren auch wirklich schön. Echte Hokusai und Hiroshige sieht man nicht jeden Tag. Selbiger war dann aber noch lange nicht zu Ende. Wir haben dann noch bei Starbucks was getrunken und uns dann getrennt.

Ich wollt noch ein bisschen in Harajuku rumlaufen, weil ih da ja nicht so oft bin und der Papa wollt sich noch ein Wenig in Shibuya umschauen und Menschenmassen überwinden. Ich war dann noch etwas shoppen, da man den Schlussverkauf ja immer ausnutzen muss und bin dann auch nach Haus.

Morgen fährt er nach Nikko und ich geh zur Uni und Mittwoch machen wir noch einen gemütlichen Abschiedstag. Ich denke mal er hat hier wirklich alles an japaniscer Kultur zu sehen bekommen, was in so kurzer Zeit möglich ist, da bin ich wirklich froh, so hat sich die Reise auf jeden Fall gelohnt und ich selber hab auch einiges gesehen (danke Papa für die Fahrten, Eintritte, Essen usw ^^''). Hab mich sehr über den Besuch gefreut und zur Heimwehüberbrückung ist es auf jeden Fall gut :)

Kuriosität des Tages: Plötzlich können alle möglichen Japaner Englisch, richtig gut sogar. Der papa konnt sich prächtig verständigen, dazu hat er in ein paar Tagen noch so viel Japanisch draufgekriegt, dass er problemlos überall hinkam, erstaunlich.

Grüße des Tages: An die liebe Lici, die bald Abi hat und momentan bestimmt viel lernen muss. Ich drück dir alle Daumen :)