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Montag, 4. Juli 2011

Umzug

So Ihr Lieben, da bin ich wieder,

die letzten Tage: Am Samstag hab ich nich viel gemacht, aber am Abend haben David und ich uns mit Sabine und einem Freund von ihr in Roppongi getroffen und in einem chinesischem Restaurant eine echt ganze Peking Ente gegessen. Die war vielleicht lecker. Wir hatten noch chinesische Gyouza dazu, weil wir dachte dass es vielleicht zu wenig is, aber wir waren pappsatt.
Das Restaurant war sehr kitschig eingerichtet mit lauter bunten Lichterketten, wie mans von Chinesen so kennt. Aber auf den nächsten Blick hat man erkannt, dass das Thema des Restaurants Fruchtbarkeit war, weshalb überall Nachbildungen von Brüsten und Penissen standen und hingen. Hat man so gar nicht gemerkt, sehr kurios, aber witzig.
Danach haben wir bei Sabine, die jetzt richtig in Tokyo wohnt, auf dem Balkon noch ein Glas Wein getrunken und das Leben genossen, das war wirklich schön.
Sonntag hab ich mich darum gekümmert ausziehen zu können. Das war was. Hab mich mit dem Vermieter getroffen in dem Haus. Er hatte noch ein Mädel dabei das glaubich dort auch einziehen wollte. Er wollte halt den Schlüssel zurück und hat mir dafür die Kaution gegeben, alles auf Englisch so. Ich hab dann gefragt was mit dem Rest ist und er war ganz verduzt, er dachte wohl ich zieh einfach so nach einer Woche aus und zahl dafür eine Monatsmiete. Es stand zwar im Vertrag, dass man nur pro Monat ein- und ausziehen kann, aber wer bleibt dann schon nur ne Woche. Ich hab dann gemeint, dass ich schon auch Geld zum Überleben brauche und dass ich nich ausziehe, weil ich heimfliege oder so, sondern weil ichs da nicht mehr aushalte. Er hat dann ganz verwundert gefragt obs ein Problem gab und dann hab ich auf Japanisch gewechselt und hab ihm alles aufgezählt was nich okay war, dass ich da krank werde und dass es supereklig is. Er hat mich mit großen Augen angeguckt und noch während ich geredet hab seinen Geldbeutel gezückt und mir die gesamte Monatsmiete zurückgegeben. YES! Es kann also auch helfen, wenn man mal seine Meinung sagt. Und es fiel mir auf Japanisch sogar leichter als auf Englisch, weil ich da eh nich wusste ob ers überhaupt versteht...

Heute bin ich dann zu den Vermietern von David, in Roppongi. Die waren sehr nett und wohnten in einem Loft im 7. Stock, das war ziemlich cool, so kann man gut leben. Der eine handlanger ist dann mit mir mit der Bahn nach Gotanda gefahren, das liegt auch an der Yamanote-Linie und ist deshalb gut erreichbar. Hat mir vier Zimmer gezeigt. Zwei davon waren sehr klein und man musste auf dem Boden schlafen. Die anderen beiden waren in einem anderen Haus, im 5. Stock ohne Aufzug und das mit dem Koffer und bei über 30 Grad...aber die Zimmer waren gut, davon hab ich mir eins ausgesucht. Ein wenig teurer zwar als geplant, aber jetz mach ich keine halben Sachen mehr nach der Erfahrung...muss ich mich halt etwas einschränken. Duschen und Waschen kostet auch extra, aber da kann man nix machen...was günstigeres gabs wirklich nicht. Zwei Zimmer weiter wohnt noch eine Peruanerin die sehr gut Japansich spricht. Ich hab ein Hochbett und einen Schreibtisch...ein richtiges Zimmer also. Sogar Fernseher und Kühlschrank. In der Gegend gibts viele kleine und günstige Restaurants und einen Konbini auch. Das heißt, jetzt wird alles gut.

Morgen fahr ich wieder in die Bibliothek. Heut werd ich ein paar Texte lesen und vorbereiten welche Bücher ich dort brauche, ich denk diese Woche wird sehr ergiebig werden.

In diesem Sinne.
Liebe Grüße
Eva